Hachfelds « Berliner Karikaturen »


Karikaturen-Ausstellung von Rainer Hachfeld im Potsdamer Landtag
Ratte, Bär & Co. – 100 Berliner Karikaturen aus 40 Jahren, Schaltzeit Verlag, 2009
Exposition de caricatures « berlinoises » de Rainer Hachfeld au Landtag de Potsdam
Parution de l’ouvrage Ratte, Bär & Co. – 100 Berliner Karikaturen aus 40 Jahren, Schaltzeit Verlag, 2009

40 Jahre Berliner Geschichte in der Karikatur

Vom Beginn der 68er Studentenbewegung bis zum Einheitsdenkmal – Rainer Hachfelds „Berliner Karikaturen“ jetzt als Buch im Schaltzeit Verlag

Am 9. Juni eröffnete im Potsdamer Landtag die Karikaturen-Ausstellung von Rainer Hachfeld. Parallel dazu erschien im Schaltzeit Verlag sein neuestes Buch:

Rainer Hachfeld: Ratte, Bär & Co. 100 Berliner Karikaturen aus 40 Jahren. Mit einem Grußwort von Walter Momper, einer üblen Nachrede von Martin Buchholz und historisch-politischen Kommentaren von Gregor Schlegelmilch. Schaltzeit Verlag Berlin. ISBN 978-3-941362-02-4. Preis: 12,80 Euro. Erhältlich im Buchhandel, bei Amazon und direkt beim Schaltzeit Verlag (www.schaltzeitverlag.de)

Sowohl die Ausstellung als auch das Buch bieten vier Jahrzehnte bildsatirischer Durchleuchtung der Berliner Politik. Das garantiert ein beträchtliches visuelles Vergnügen mit tieferer politischer Bedeutung. Nun kann jeder selbst nachsehen und nachlesen, was seit dem derzeit wieder hoch aktuellen Todesschuss auf Benno Ohnesorg, am 2. Juni 1967, bis hin zum Wettbewerb für ein Einheitsdenkmal das Berliner öffentliche Leben bestimmt hat: Rainer Hachfeld hat die wesentlichen Ereignisse satirisch verzeichnet. Zu den „Berliner Karikaturen“ gehört auch eine Vielzahl von Blättern, die den deutschen Einigungsprozess kritisch begleiten.

Das Buch dokumentiert eine Ausstellung, die bei ihrer Premiere im Berliner Abgeordnetenhaus im März 2009 einen regelrechten Karikaturenstreit ausgelöst hatte: Einige Politiker wollten Obamas angeblich „zotenhafte“ Siegessäule ebenso wenig im Parlamentsgebäude sehen wie die Paarungsversuche von märkischem Adler und Berliner Bären, mit denen Hachfeld auf die gescheiterte Länderehe anspielte. Trotz heftiger Angriffe eröffnete Parlamentspräsident Walter Momper die – unzensierte – Ausstellung. Sein Grußwort ist in dem neuen Buch ebenso abgedruckt wie die Schmählaudatio auf Rainer Hachfeld durch den Kabarettisten und Sprach-Akrobaten Martin Buchholz. Kommentare von Gregor Schlegelmilch erläutern dem interessierten Leser den historisch-politischen Kontext der Karikaturen. Sämtliche Karikaturen der Ausstellung sowie zwei neu entstandene Zeichnungen sind hochwertig und großformatig reproduziert.

Rainer Hachfeld ist seit gut vier Jahrzehnten Karikaturist. Hierzulande hat er bislang in folgenden (zum Teil nicht mehr existierenden) Zeitungen veröffentlicht: Berliner EXTRA-Blatt und -Dienst, 883, Die Neue, Der Abend, die tageszeitung, Berliner Allgemeine, Volksblatt, Neue Berliner Illustrierte, in diversen Studenten- und Gewerkschaftszeitungen, in Zitty, Tip, und Neues Deutschland. Da er als Zeichner die gesamte Weltpolitik begleitet, war und ist er aber auch in der internationalen Presse präsent, vor allem in Lateinamerika. In Europa drucken insbesondere Morgenbladet (Oslo) sowie in Le Monde und Courrier international (Paris) seine Zeichnungen. Er ist Träger zahlreicher nationaler und internationaler Preise.

Les lecteurs français du « Monde » et du « Courrier International » connaissent bien Rainer Hachfeld, qui est incontestablement l’un des grands représentants actuels de la caricature allemande. Lauréat de nombreux prix nationaux et internationaux, il exerce ses dons de caricaturiste depuis une quarantaine d’années dans un grand nombre de publications allemandes et internationales.

L’exposition présentée au Landtag de Berlin, tout autant que le superbe petit ouvrage « Ratte, Bär & Co. », édité par W. Fekl, P. Ronge et A. Winzer et introduit par l’ancien maire de Berlin Walter Momper ainsi que Martin Buchholz et Gregor Schlegelmilch, retrace l’histoire de la politique berlinoise des quarante dernières années, de la mort encore dans toutes les mémoires de l’étudiant Benno Ohnesorg lors d’une manifestation contre la venue du Shah d’Iran jusqu’à la viste d’Obama à Berlin. A propos de ce dernier, l’une des caricatures de Hachfeld, présentant le président américain allongé affirmant « yes, we can! », la Siegessäule (colonne de la victoire) prenant la place de son élément le plus masculin, a fait scandale et déclenché ainsi qu’un autre dessin une polémique sur laquelle reviennent brièvement Walther Fekl et Peter Ronge. Il est vrai que le langage graphique de Rainer Hachfeld, fort épuré et expressif, détonne parfois quelque peu dans le discours satirique allemand, sans doute plus consensuel que le discours français.

Le lecteur même peu au fait des réalités berlinoises prendra un très grand plaisir à feuilleter ce superbe petit ouvrage, de nombreux commentaires historiques permettent au lecteur de resituer les dessins dans leur contexte.